Die in Deutschland ansässige PLATH GmbH & Co KG und das tschechische Unternehmen Primoco UAV haben gerade gezeigt, dass der erste erfolgreiche BVLOS-Flug (Beyond Visual Line of Sight) eines unbemannten Luftfahrzeugs (UAV) unter einem gesamteuropäischen LUC (Light Unmanned Certificate) möglich wurde, während in einem militärischen Luftraum der Bundeswehr in Manching parallel der reguläre Flugverkehr stattfand. Der vielseitige Starrflügler UAV One 150 aus Primocos Portfolio ist mit seinem Abfluggewicht von 150 kg und einer Nutzlast von 30 kg perfekt für eine Vielzahl von Aufgaben geeignet und ermöglicht eine Betriebszeit von bis zu 15 Stunden nonstop in der Luft.
Die Onboard-Multisensortechnologien von PLATH sowie die eingesetzten Funk- und Transpondertechnologien ermöglichten ein sicheres Flugverkehrsmanagement (engl. ATM) und sammelten alle notwendigen Daten für die erfolgreiche Mission.
Die WTD 61 Geschäftsfeld 470 in Manching erhielt vom BAAINBw L 5.2 den Auftrag, Flugdemonstrationen durchzuführen, um die Leistungsfähigkeit der Primoco One 150 zu bewerten. Der Flug wurde mit einem LIGHT UAS OPERATOR CERTIFICATE (LUC) vom Flughafen Ingolstadt-Manching ermöglicht, wo sich die durchführende Bundeswehreinheit WTD 61, GF 470 befindet. Es war der Erstflug der Primoco One 150 mit einem LUC im deutschen Luftraum. Ausgestattet mit einem LUC war eine Zulassung durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) nicht mehr erforderlich. Die Frequenzen für diesen Flug wurden von der Bundesnetzagentur (BNA) zugeteilt.
Alle drei Flüge wurden Ende April erfolgreich durchgeführt. Nach Sicherstellung einer nahtlosen Kommunikation und der Abläufe durch einen Testflug unter VLOS-Bedingungen (Visual Line of Sight) wurde der Luftraum folgend bereits für alle anderen Flugzeugtypen freigegeben, was zu keinerlei Problemen führte. Während des nachfolgenden BVLOS- (Beyond Visual Line of Sight) und des BVLOS-Ausdauerfluges am nächsten Tag wurden mehrere Missionen mit Fokus auf Flugparameter, Navigationsgenauigkeit und andere Aspekte durchgeführt. Das PLATH-System, bestehend aus Onboard-Multisensor-Technologien und Multi-Plattform-Konnektivität, half dem System alle Betriebstests der Bundeswehr mit Bravour zu bestehen. Darüber hinaus ist das UAV mit Funk und Transpondertechnologie ausgestattet, der das Flugverkehrsmanagement (ATM) einfach und sicher machte und alle notwendigen Daten für den zukunftsorientierten Flugeinsatz lieferte. Für den unwahrscheinlichen Fall eines Totalausfalls ist das unbemannte Flugsystem mit einem Rettungsfallschirm ausgestattet, der es ermöglicht, bei Auslösung das System sicher zu Boden gleiten zu lassen. Die Drohnen-Piloten von Primoco sind Inhaber sowohl von zivilen als auch militärischen Drohnenpilotenlizenzen. Die enge Zusammenarbeit, die zu diesem erfolgreichen Test führte bewies, dass das UAV ohne größere Aufwände in moderne Armeestrukturen integriert werden und seine Aufgaben sicher und effektiv unter Einhaltung der neuesten Luftfahrtstandards erfüllen kann.
Heiko Fimpel, Director Presales bei PLATH, kommentierte diesen Meilenstein: "Ich freue mich über die großartige Partnerschaft mit Primoco, die es uns mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement ermöglicht haben, unsere High-Tech-Sensorsysteme über das Einsatzgebiet zu bringen und diesen Erfolg zu ermöglichen. Ich danke der Bundeswehr für die kompetente, freundliche und erfolgreiche Zusammenarbeit, der in diesem kleinen Meilenstein in der militärischen Luftfahrt in Deutschland mündete. Da das UAV leicht an verschiedene Arten der Sensorbedienung angepasst und in die moderne Armeestruktur integriert werden kann, wird diese neue Kategorie von Fluggerät eine große Zukunft vor sich haben."
Ladislav Semetkovský, CEO der Primoco UAV SE, kommentierte den Einsatz wie folgt: "Ich möchte auch dem gesamten Bundeswehrteam und dem Basiskommando danken, die diese Evaluierung in hervorragender Weise unterstützt haben. Obwohl die Operation unter einem zivilen LUC stattfand, ist das Flugzeug für die vollständige Einhaltung der militärischen STANAG 4703-Standards ausgelegt. Die LUC wurde ausgewählt, weil sie es uns ermöglichte, die Tätigkeiten im Rahmen unserer Zulassung und ohne Verzögerungen oder zusätzliche Genehmigungen frei durchzuführen. Unser Team genoss die Gespräche mit Vertretern verschiedener Bundeswehreinheiten und -abteilungen sowie mit unser Partner PLATH, der uns und dem Team der Bundeswehr wertvolles Feedback zu unserem System gegeben hat. Natürlich erforderte der Betrieb von einem prestigeträchtigen Standort wie Ingolstadt-Manching aus eine perfekte Vorbereitung und Eliminierung potenzieller Risiken, die den Basisbetrieb einschränken."